Wie sich die Kraftstoffzusammensetzung an veränderte globale Umweltrichtlinien angepasst hat

Im Laufe der Geschichte haben Benzin und Diesel erhebliche Veränderungen erfahren. Neue Formeln und Gemische wurden eingeführt, um deren Auswirkungen zu verringern und sie umweltfreundlicher zu machen. Wir denken, dass jetzt ein guter Zeitpunkt ist, um einen Blick darauf zu werfen wie sich Kraftstoffe im Laufe der Zeit verändert haben – sowohl aus Kosten- als auch aus Umweltaspekten.

BenzinpumpeBevor wir jedoch erfahren, wie sich Benzin verändert hat, sollten wir uns erst einmal ansehen, was es ist, dass unsere Autos antreibt und warum Kraftstoffunternehmen weiterhin nach Wegen suchen, es effizienter und ökologischer zu gestalten.

In diesem Leitfaden werden wir die Kraftstoffzusammensetzung von Benzin und dessen wichtigste Veränderungen untersuchen, die dazu beigetragen haben, es an die sich weltweit ändernde Umweltpolitik anzupassen.

Was ist Benzin und warum ist es für den Antrieb unserer Autos unerlässlich?

Benzin ist ein fossiler Brennstoff, der als Nebenprodukt von Rohöl entsteht. Es stammt aus riesigen unterirdischen Reservoirs unter Landmassen und dem Meer, die durch sich zersetzende organische Substanzen vor Millionen von Jahren gebildet wurden. Die Gewinnung von Öl zur Herstellung von Benzin ist ein zeit- und arbeitsintensiver Prozess, der leistungsstarke Bohrmaschinen erfordert, die unter die Oberfläche vordringen können um die fossilen Brennstoffreserven der Erde zu erreichen.

Während der industriellen Revolution des 18. Jahrhunderts wurde Kohle der primäre fossile Brennstoff für Fabriken und Großmaschinen und wurde schließlich zur Betankung von Fahrzeugen wie Booten und Zügen eingesetzt. Erst zur Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert wurden die Vorzüge von Benzin wirklich entdeckt, als die ersten Versionen des Autos die Fertigungslinie verließen.

Autos brauchen viel Kraft, um zu beschleunigen und angemessene Strecken zurückzulegen. Als sie erfunden wurden, zog man kohlebetriebene Elektromotoren in Betracht, aber diese boten nicht die Leistung oder Reichweite, die das Auto zu einem tragfähigen Transportmittel für die Massen machen würde.

 ÖlbohrinselDas änderte sich mit der Erfindung des Verbrennungsmotors, der als erstes Benzin zur Energiezeugung verbrannte. Das Großartige an Benzin ist, dass es reich an Mineralien ist, was es sehr energiereich macht. Bei der Verbrennung, erzeugt Benzin viel mehr Energie als Kohle – ideal für den Antrieb von Autos, Lastwagen und anderen Fahrzeugen.

Die Einführung des Benzinmotors war ein großer Erfolg, da innerhalb kurzer Zeit Millionen von Autos verkauft wurden. Benzin wurde – durch die Energie, Leistung und Effizienz, die es bot – nicht nur für Autos, sondern auch für Boote, U-Boote und andere Militärfahrzeuge zum Haupttreibstoff.

In den ersten Tagen des Benzins wurde nicht viel über die schädlichen Auswirkungen der Verbrennung eines fossilen Brennstoffs nachgedacht, der bis zu diesem Zeitpunkt seit Millionen von Jahren unter der Erde gefangen war. Mit zunehmender Verbreitung des Kraftstoffs und der zunehmenden Industrialisierung der Länder auf der ganzen Welt wurden die schädlichen Auswirkungen der Verbrennung von Öl jedoch sehr schnell erkannt.

Wenn Erdölprodukte verbrannt werden, setzen sie eine ganze Reihe giftiger Gase frei – von Kohlendioxid und Kohlenmonoxid bis hin zu Kohlenwasserstoffen und Schwermetallen wie Blei. Diese Dämpfe verursachen nicht nur schädliche Luftverschmutzung, sondern wirken sich auch nachteilig auf unser Klima aus und verursachen Treibhausgasemissionen, die zur globalen Erwärmung beitragen.

Als Regierungen, Energieunternehmen und Umweltaktivisten nach dem Zweiten Weltkrieg die Gefahren der Benzinverbrennung erkannten, begann die Suche nach weniger schädlichen Lösungen – eine Forschung, die bis heute andauert. Aus diesem Grund hat sich das Benzin im Laufe der Jahre verändert, da die Kraftstoffunternehmen sich bemühen einen Weg zu finden, um das Verbrennen von Benzin für uns und die Umwelt sicherer zu machen.

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Wie hat sich Benzin verändert, um es Umweltverträglicher zu machen?

Als bleihaltiges Benzin bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts eingeführt wurde, löste es einen großen Boom für die Zukunft des Autos aus. Und in den folgenden 50 Jahren schwammen die Autohersteller auf der Welle dieses Erfolgs – verkauften Millionen von Modellen an ein Publikum, das begierig die Freiheiten erfahren wollten, die der Besitz eines Autos mit sich bringen kann.

Aber als sich immer mehr Menschen ans Steuer setzten, wurden die schädlichen Auswirkungen der Verbrennung von Benzin zum Antrieb unserer Autos deutlich. Dies veranlasste Wissenschaftler aus aller Welt nach Wegen zu suchen, um diese schädlichen Auswirkungen zu hemmen. Japan war 1972 das erste Land das eine neue Art von Kraftstoff – bleifreies Benzin – auf den Markt brachte.

Bleifreies Benzin

Die Einführung von „Bleifrei“ war eine große Verschiebung hin zu einer umweltfreundlicheren Kraftstoffzusammensetzung von Benzin. Das Entfernen von Bleiverbindungen aus Benzin machte dieses viel sicherer, insbesondere unter dem Gesichtspunkt der Luftverschmutzung. Blei hatte jedoch eine Aufgabe, nicht zuletzt die Verbesserung der Oktanzahl von Benzin (zur Erhöhung der Leistung) und den Schutz von Ventildichtungen. Bleifreies Benzin war daher nicht sofort ein Erfolg und es dauerte lange, bis es in allen Ländern und Regionen eingeführt wurde.

Hier in Deutschland wurde bleifreies Benzin im November 1983, 11 Jahre nach Japan, zum Verkauf angeboten. Der endgültige Durchbruch dieses Kraftstofftyps wurde durch die Änderung des Benzinbleigesetzes im Jahr 1987 erzielt. Dadurch wurde bleihaltiges Normalbenzin ab dem 1. Februar 1988 verboten.

Um die Einführung von bleifreiem Kraftstoff zu beschleunigen, führte die Regierung zudem neue Steuergesetze ein, die bleihaltigen Kraftstoff teurer machten als die neue Benzinart. Zudem half das Erscheinen neuer Autos, die nur mit bleifreiem Benzin betrieben wurden. Dies bewies der Öffentlichkeit, dass die Zukunft des Fahrens in bleifreiem Kraftstoff lag.

Im Jahr 2000 verbot die EU den Verkauf von bleihaltigem Benzin, sodass die Umstellung auf bleifreies Benzin abgeschlossen war. Ab diesem Zeitpunkt mussten Fahrer, deren Autos vor den 1990er Jahren gebaut wurden, Bleiersatzprodukte verwenden, um die Wirkung von bleihaltigem Benzin zu erzielen, das für die Wartung und Schmierung älterer Teile wie Ventildichtungen erforderlich ist.

benzinpumpeBiokraftstoffe und Ethanol

Seit 1988 wird Benzin mit Ethanol versetzt, um die Luftverschmutzung zu verringern und gleichzeitig die Energiedichte und Brennbarkeit des Kraftstoffs zu erhalten. Ethanol ist eine natürliche Verbindung, die durch natürliche Fermentation von Zucker entsteht und am häufigsten in alkoholischen Getränken wie Bier, Wein und Brandy enthalten ist.

Zu Beginn der Zugabe von Ethanol zu Benzin wurde es nur in sehr geringen Mengen und oft nur im Winter verwendet, um bei Startproblemen des Autos zu helfen. Seit kurzem experimentieren Kraftstoffunternehmen jedoch mit höheren Mengen Ethanol, um die schädlichen Auswirkungen der Verbrennung von reinem Benzin weiter zu verringern.

Im Jahr 2007 verabschiedete die deutsche Regierung das Biokraftstoffquotengesetz, indem für Kraftstoffunternehmen ein Mindestanteil von Biokraftstoffen am gesamten Kraftstoffabsatz festgelegt ist. Dies sollte in Perzentilstadien erfolgen, wie unten dargestellt:

Quote Dieselkraftstoff:

  • 4,4 Prozent ab 2007

Quote Ottokraftstoff:

  • 1,2 Prozent 2007
  • 2,0 Prozent 2008
  • 2,8 Prozent 2009
  • 2,8 Prozent 2010 bis 2014

Seitdem ist die Menge an Ethanol in Benzin weiter gestiegen. Seit 2011 ist Benzin mit 10% Bioethanolbenzin – bekannt als E10 – erhältlich. E10-Kraftstoff gilt als aktueller Maßstab für ökologisches Benzin. Eine Mischung aus 90% bleifreiem Benzin und 10% Bioethanol macht den Kraftstoff deutlich ökologischer als frühere Versionen.

benzinpumpeTrotzdem war die geplante Einführung von E10-Kraftstoff nicht unumstritten. Bei einem so hohen Anteil an Bioethanol bestand die Sorge, dass Tausende von Autos nicht mit dieser neuen Kraftstoffart kompatibel sind. Darüber hinaus wird angenommen, dass sich bestimmte Komponenten aufgrund der Korrosivität von Ethanol schneller abnutzen können. Einige Fahrer zögern daher möglicherweise, Ethanol zu verwenden.

E10 galt in den ersten Jahren als relativer Misserfolg. Es ist jedoch klar, dass sich Kraftstoffe entsprechend den Anforderungen der Verbraucher und den staatlichen Vorschriften weiter verändern und weiterentwickeln werden.

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